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Das Air Festival in Weil am Rhein

Jonathan Gaiser ist ein klassisch ausgebildeter Schlagzeuger. Mehrere Jahre spielte er als Orchester-Schlagwerker im Sinfonieorchester seiner Heimatstadt Grand Rapids, der zweitgrößten Stadt im US-Bundesstaat Michigan. Zeitgleich war er auch Schlagzeuger in mehreren Punk-Bands. Heute dreht und schraubt er an Synthesizern und Drumcomputern und zählt zu den bekanntesten Vertretern des Minimal Techno. Seit 2005 veröffentlicht er seinen unterkühlten Maschinenfunk auf Richie Hawtins Plattenlabel M_nus. Dort erschien im Herbst 2014 auch sein Album "False Light", das wie ein Konzentrat seines bisherigen Schaffens wirkt: Ätherische Klangflächen, pluckernde und schwebende Melodieelemente treffen da auf trockene, sehr klare, aufgeräumte Bässe und schwere Beats. In die Gefühlssprache der Musik übersetzte Bauhaus-Architektur.

Jonathan Gaiser, der sich als Künstler nur Gaiser nennt, ist einer der Headliner des Air Festivals, das an diesem Samstag im Dreiländergarten in Weil am Rhein stattfindet. Es ist hervorgegangen aus dem Grenzenlos Open Air-Festival, das 2013 und 2014 am selben Ort stattfand. Zu den Veranstaltern gehören in diesem Jahr auch die Betreiber der Basler Clubs Hinterhof und Nordstern. Dort finden auch am Samstagabend zwei Aftershow-Partys mit den Disc Jockeys Radio Slave, Spencer Parker und dem Duo Adriatique statt. Gaiser, der seine Musik ausschließlich live spielt, teilt sich die Bühne mit den Techno-Disc Jockeys Chris Liebing, Tommy Four Seven, Len Faki und Marcel Fengler. Beide Letztgenannte sind Residents im Berliner Club Berghain, der Blaupause eines Technoclubs. Verspielt, hippig, verträumt und housig geht es dagegen mit – unter anderem – Sascha Braemer, Mira und Oliver Koletzki auf zwei weiteren Bühnen zur Sache.

Weil am Rhein, Air Festival, Sa, 5. Sept.,
ab 12 Uhr
von Bernhard Amelung
am Mi, 02. September 2015

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