Es steht eine Mühle im Schwarzwälder Tal
Im Rahmen seiner Ausstellung XX oder der ‚Mummelsee in der Pfanne‘, die ab dem 20. Februar in der Städtischen Galerie in Offenburg gezeigt wird, setzt sich der Oppenauer Künstler Tim Otto Roth mit dem Motiv der Schwarzwaldmühle auseinander. Dafür sucht er Leihgaben aus der Bevölkerung.


Die Schwarzwälder Mühle ist nicht nur Titel eines altbekannten Liedes, sondern sie ist auch ein beliebtes Bildmotiv. Gemeinhin assoziiert man mit der Schwarzwaldmühle eine morbide Romantik – taucht die Mühle doch verstärkt im 19. Jahrhundert in Bildern auf, als zunehmend die Wasserradmühle, u.a. durch Dampfmaschinen, verdrängt wurde. Dass eine Mühle keineswegs selbstverständlich mit Romantik verknüpft werden muss, sondern der Assoziationsraum vielmehr vom Blickwinkel des Betrachters abhängig ist, darauf möchte das Projekt aufmerksam machen. So erfährt die Wasserkraft Ende des 19. Jahrhunderts durch die Nutzbarmachung für die Elektrizitätsgewinnung wieder eine neue Bedeutung. Auch steht eine Wasser- oder Windmühle in der barocken Malerei durchaus für Fortschritt und Kultur in der mit Technologie der Natur Kraft abgerungen wird. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass neben der Antriebstechnik mit künstlich angelegten Kanälen und Wasserfällen auch ein erheblicher Eingriff in Landschaft und Natur erfolgte.
Bilder von Mühlen zeichnen somit auch in einem abstrakteren Sinn ein Bild von unserem Verständnis von Kultur und Natur. Dabei wird deutlich, dass das Für und Wider für bestimmte Energieformen nicht nur eine Frage der Abwägung von technischen Argumenten ist, sondern dass dabei maßgeblich ästhetische Komponenten mitspielen, die sich in Weltbildern wiederspiegeln. Diese sich wandelnden Bilder möchte die Ausstellung einfangen. Dafür sucht Tim Otto Roth Leihgaben aus der Bevölkerung. Sollten Sie ein Mühlenbild besitzen, dass Sie gerne für die Ausstellung, die vom 20. Februar bis zum 29. Mai in der Städtischen Galerie in Offenburg gezeigt wird, zur Verfügung stellen, melden Sie sich bitte unter der Adresse muehle@imachination.net an Miriam Seidler, die das Projekt koordiniert. Hilfreich für die Planung ist es, wenn Sie bereits vorab eine Photographie Ihres Mühlenbildes zur Verfügung stellen könnten und zugleich einige Angaben zu Ihrem Mühlenmotiv wie Größe, Technik und Entstehungsjahr machen könnten.

Alle, die kein Mühlenbild zur Verfügung stellen können, sind herzlich eingeladen, die Ausstellung zu besuchen. Diese ist ab dem 20. Februar von Dienstag bis Freitag von 13 bis 17 Uhr und am Wochenende bereits ab 11 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.