Angehörigenpflege ist die Domäne der Frau. Zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. Der Sozialwissenschaftler Eckart Hammer beklagt, dass pflegende Männer häufig unterschätzt werden.
Es waren Tage, Wochen, Monate voller Selbstvorwürfe, Selbstzweifel, Gewissensbisse. Irgendwann hält es Paul P. (56) einfach nicht mehr aus. Er beschafft sich ein Pflegebett, klappert die behandelnden Ärzte ab, lässt sich von Fachleuten Tipps geben und holt seine schwer demente, diabeteskranke Ehefrau aus dem Pflegeheim wieder zu sich nach Hause.
Für die meisten Männer sind Betreuung und Pflege vollkommen neue Herausforderungen, auf die sie in keiner Weise innerlich und äußerlich vorbereitet sind, weiß der Sozialwissenschaftler Eckart Hammer, der an der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg Gerontologie lehrt. Bei Paul P. war das nicht anders. ...