Stadtfest

In Rheinfelden findet das Trottoirfest statt

BZ-INTERVIEW mit Thomas Schmiederer über sein erstes Trottoirfest als Vorsitzender des Veranstaltervereins.

RHEINFELDEN. Das Fest der Feste in der Stadt steht kurz bevor. BZ-Redakteur Peter Gerigk unterhielt sich mit Thomas Schmiederer über das Trottoirfest, sein Gefühl als neuer Vorsitzender des Veranstalters Trottoirfestverein, Kritik am und seine Wünsche fürs Fest sowie die Bedeutung der Sponsoren.

BZ: Herr Schmiederer, warum sollten Besucher unbedingt zum Fest kommen?

Schmiederer: Wegen der Atmosphäre und dem Rahmenprogramm. Da trifft man alte Freunde und findet neue. Das Flair ist seit 47 Jahren einzigartig: Tanzen, singen, lachen, zusammen feiern. Natürlich auch wegen des guten Essens und Trinkens. Es gibt kein Gericht an zwei Stellen. Die Vereine machen sich viele Gedanken darüber und engagieren sich eine Woche lang mit voller Kraft.

BZ: Fühlt es sich für Sie kurz vor dem Fest anders an als früher, jetzt da Sie Vorsitzender des Trottoirfestvereins sind?

Schmiederer: Ja, ich habe mehr Verantwortung, weiß aber ein starkes Team hinter mir. Da greift ein Rädchen ins andere. Klar, kurz vorher wird bei mir wohl etwas Nervosität einsetzen, das ist normal.

BZ: Läuft alles glatt?

Schmiederer: Ja, perfekt. Der Strom liegt schon zum größten Teil und das Wasser ist auch schon gelegt.

BZ: Was fällt Ihnen zum Stichwort Wucherpreise ein?

Schmiederer: Wucherpreise? Die gibt es nicht auf dem Trottoirfest. Der Bierpreis wurde seit 2012 nicht angehoben. Die Preise sind sogar günstig. Wenn man überlegt, was für ein Rahmenprogramm wir dank unserer Sponsoren gratis bieten, muss man sagen, die Preise sind günstig.

BZ: Wie begegnen Sie Kritik, das Fest sei nur noch eine Trinkveranstaltung und die Lücken zwischen den Buden zu groß?

Schmiederer: Die Lücken sind aus Sicherheitsgründen vorgegeben. Ich erinnere nur an die Massenpanik in Duisburg. Am Freitag kommt die Feuerwehr mit ihrem größten Fahrzeug und prüft, ob sie damit durchfahren kann und ob die Wasserschläuche frei sind. Kritik nehmen wir auf und prüfen, ob sie gerechtfertigt ist.

BZ: Im Vorjahr stiegen die Gema-Gebühren deutlich. Haben die Vereine erneut eine so hohe Summe dafür zu erwarten?

Schmiederer: Ja, sie werden sich nicht mehr verringern. Ein Sponsor wurde für dieses Jahr gefunden dank meinem Vorgänger Gustav Fischer, der hohe Betrag für die Vereine wird so etwas abgefedert.

"Wucherpreise? Die gibt es nicht auf dem Trottoirfest."

Thomas Schmiederer
BZ: Sieben Musikbands plus eine Tanzshow stellen für ein Straßenfest ein ungewöhnlich großes Unterhaltungsprogramm dar. Wie finanziert das der Verein?

Schmiederer: Einmal mit den Gebühren der Vereine für die Buden, dann mit ihren Mitgliedsbeiträgen, den Festbändeln, die ganz wichtig für uns sind, und natürlich mit den 41 Sponsoren, ohne die wir das Fest nicht veranstalten könnten. Die brauchen wir für die Begleichung der vielen Kosten, angefangen vom Müll über den Elektriker bis zum DRK und der Security. Das hat sich gegenüber früher sehr geändert. Heute ist mit 500 Euro kein Fest mehr zu veranstalten.

BZ: Sind wieder alle vier Partnerstädte vertreten wie erstmals im Vorjahr?

Schmiederer: Ja. Darüber freuen wir uns sehr. Das macht das Internationale aus. Manchmal kann man sich nur mit Händen und Füßen verständigen.

BZ: 24 Vereine wirken aktiv mit. Wie viele wären optimal?

Schmiederer: Wir könnten noch mehr unterbringen. Ich habe schon Anfragen für 2016 vorliegen, die müssen wir noch prüfen. Platz für zwei, drei Buden mehr würden wir prinzipiell noch gerne zur Verfügung stellen.

BZ: Wird die Diskussion über den Standortwechsel auf den Festplatz hinter den Kulissen fortgeführt oder ist sie beendet?

Schmiederer: Die ist beendet, vorerst. Vielleicht beginnt sie irgendwann mal wieder. Solange wir keinen Kran an der Güter- und Elsa-Brändström-Straße sehen, ist das kein Thema mehr für uns.

BZ: Was wünschen Sie sich fürs 48. Fest?

Schmiederer: Schönes Wetter, viele Menschen, ein friedliches Fest und dass die Leute aus den Häusern kommen und sich hier auf der Straße treffen. Wichtig ist, dass die Vereine ihren guten Zusammenhalt beibehalten und uns die Stadt und Technischen Dienste weiter so gut unterstützen. Als Vorsitzender erfuhr ich, dass der Stellenwert des Trottoirfestes viel höher ist, als ich bisher wusste.

Thomas Schmiederer (47) gehört seit zwei Jahren dem Vorstand des Trottoirfestvereins an und ist seit Dezember 2014 dessen Vorsitzender.
von ger
am Do, 27. August 2015

48. Trottoirfest

Öffnungszeiten: Freitag, von 19 bis 2 Uhr, Samstag, von 10 bis 2 Uhr und Sonntag, von 11 bis 23 Uhr.

Fassanstich: Freitag, 19 Uhr, mit Schirmherr OB Klaus Eberhardt.

Kasperletheater: Samstag und Sonntag, jeweils um 14, 15 und 16 Uhr vor der Sparkasse

An allen Tagen: Kinderautobahn, Kinderzügle, Bungeeanlage, Hüpfburg und Autoscooter.

Bühnenprogramm: Freitag, von 19 bis 24 Uhr, Samstag, von 18 bis 24 Uhr, und Sonntag, von 13.30 bis 21 Uhr. Auf zwei Bühnen spielen sieben Musikbands.

Festbändelziehung: Sonntag, 19 Uhr, bei der Bühne 2, Elsa-Brändström-Straße.  

Autor: BZ

Badens beste Erlebnisse