Ausstellung

"Regionale 16" im Dreiländereck

Die 16. Regionale präsentiert an 19 Stätten am Oberrhein Arbeiten von 250 Künstlern.

"Regionale. Zeitgenössische Kunst im Dreiländereck". Knapper als die Startseite der Homepage der oberrheinischen Kunstleistungsschau lässt es sich nicht sagen. Inzwischen beteiligen sich an der trinationalen Veranstaltung nicht weniger als 19 Ausstellungshäuser zwischen Basel, Freiburg und Straßburg. Und sie wächst und wächst.

Kunst aus der Region Basel und der Nordwestschweiz, aus Südbaden und dem Elsass, von Ende November bis Anfang Januar: Mit mehr als 16 000 Besuchern pro Jahr zählt die Regionale, die zum 16. Mal stattfindet, zu den wichtigen Kunstausstellungen am Oberrhein. 250 Künstler wurden in diesem Jahr aus 600 Bewerbern ausgewählt – oder von den Kuratoren direkt eingeladen.

Unter der Überschrift "The Given and the Made" zeigt der Kunstverein Freiburg Werke, die sich äußerlich funktionalen Objekten angleichen. Freilich ist jedes einzelne doch Kunst und somit die Grenze zum Leben – wieder einmal – scharf gezogen. Andererseits: Kunst- oder "Lebenswerke" für den täglichen Gebrauch offeriert das E-Werk Freiburg. Kunst, die man keinesfalls missen, mit der man dauerhaft leben, die man in den Alltag integrieren möchte. Wie etwa Stefanie Ehrenfrieds phantastisch-figürliche Kreationen aus Filz. Oder Delphine Gatinos’ fotografische Reinszenierungen afrikanischer Mythen. Und Daniel Zeltners Instant-Zeichnungen.

"We Are Nowhere But Here" – in einem Prozess der Selbstfindung suchen im Kunsthaus L6 in Freiburg zwölf Künstler den je eigenen Standort in der Gegenwart zu finden, zu ergründen. Um Positionsbestimmungen in einer rasant sich verändernden Welt geht es auch im Freiburger T66. Zeichnerische Verstrickungen von Carola Faller-Barris; dazu Schwan und Goldfisch, "Gesprühte Katzen" und "Gekrönte Mädchen" erwarten den Besucher der Städtischen Galerie Stapflehus in Weil am Rhein.

In der Basler Cargo Bar treffen Worte der Kunst auf Worte des Alltags, wie sie in dem Bio- oder Soziotop Bar fallen. Im HeK am Rheinknie, dem Haus der elektronischen Künste, erschaffen Künstler hybride Räume und künstliche Realitäten. "Jungs, hier kommt der Masterplan" – unter diesem Titel beleuchtet die Kunsthalle Basel mit Werken junger Künstler den selbstverständlichen Umgang einer noch jüngeren Generation mit Gerätschaften wie Smartphone und Tablet, deren Display sich zum "Schwarzen Quadrat" der Gegenwart gemausert hat. Die Kunsthalle Palazzo in Liestal reaktiviert den Begriff der politischen Kunst, während die Schau im Kunsthaus Baselland ums Thema Licht kreist oder der Projektraum M54 in Basel in und mit seinem Satelliten in Florenz die dritte Dimension erkundet.

Um Lebenslügen geht es in der FABRIKculture im elsässischen Hegenheim; um Kunst als eigener Kosmos und Paralleluniversum im Straßburger CEAAC. Die FotografiePlattform Stimultana in der Europa-Stadt handelt ausschließlich von Fotografie – die Filature in Mulhouse präsentiert ausnahmslos Werke von Franck Christen, in der Summe ein Porträt seiner Heimat, dem Dreiländereck. Ganz ohne Titel und Thema kommt die Präsentation in La Kunsthalle in Mulhouse aus.

Termine: Regionale 16 – Zeitgenössische Kunst im Dreiländereck, 26. Nov. bis 3. Jan. Alle Termine unter: http://www.regionale.org
von Hans-Dieter Fronz
am Fr, 27. November 2015

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