Rührei am Morgen, Rock am Abend

ZEHN FAKTEN zur Burn-out-Party der Motorradfreunde Hotzenwald in Bergalingen, die am heutigen Freitag beginnt.

RICKENBACH-BERGALINGEN. Zwei Jahre können endlos lang sein: Im Sommer 2013 fand die bisher letzte Burn-out-Party der Motorradfreunde Hotzenwald im Rickenbacher Ortsteil Bergalingen statt. Doch heute hat das Warten für die vielen Fans des Spektakels ein Ende. Mit Donnerkuppel, Festwirtschaft und Rockmusik geht die Party in die 19. Runde. Die BZ hat zehn Fakten zum Fest von Chefbiker Christian Bartholome erfragt.

»Die Teilnehmer
Das Bergalinger Spektakel ist mittlerweile zum Anziehungspunkt für Biker aus Deutschland, Schweiz und Österreich geworden. "Wir rechnen auch in diesem Jahr wieder mit zwischen 3000 und 4000 Besuchern", erklärt der Chef der Motorradfreunde, Christian Bartholome. Darunter sind aber nicht nur Biker; die Burn-out-Party habe mittlerweile Volksfestcharakter, sagt Bartholome.

»Die Partys
Heute geht die Burn-out-Party in die 19. Auflage. Die erste Party 1994 war strenggenommen auch die Geburtsstunde der Motorradfreunde, die sich ein Jahr zuvor erstmals getroffen hatten und die Idee besprachen, einen Verein zu gründen. Bis 2009 fand jedes Jahr ein Fest statt, danach im zweijährigen Turnus. "Das ist für unseren Verein einfach zu groß geworden, um es jedes Jahr zu stemmen", erklärt Bartholome.

»Die Namen
Stollefäscht, Motorradfäscht, Streetfighter Party, Hot Rock Festival oder schlicht Biker Party: Die Großveranstaltung auf dem Hotzenwald hatte schon viele Namen. Die erste Burn-out-Party gab’s 1999. 2007 und 2008 versuchte es der Verein ohne die spektakuläre Show in der Donnerkuppel, bei der die Biker ihre Reifen so lange durchdrehen, bis es raucht und brennt.

»Die Bands
Zwei Bands haben sich die Motorradfreunde für die zwei Tage gesichert. Und beide bestehen, ebenso wie das Bergalinger Fest, seit Jahrzehnten. Den Anfang macht die Band "Power Age" aus Fürth, die AC/DC-Cover mitbringt. "Uns gibt’s seit 30 Jahren", erklärt Rudy Jacob. Ein knappes Jahrzehnt jünger, aber auch schon lange im Geschäft sind F.U.C.K. Die sechsköpfige Band war bereits Gast auf den Burn-out-Partys, die Fürther Kollegen wurden auf ihre Empfehlung hin gebucht.

»Die Helfer
30 Motorradfreunde sind für das Burn-out im Einsatz, ebenso viele freiwillige Helfer, schätzt Bartholome. Auch die örtlichen Vereine helfen tatkräftig mit, etwa der FC Bergalingen, die Hotzenwälder Urrinder oder die Guggenmusik Hotzen-Hüüler. Damit alles schön friedlich bleibt, werden Sicherheitskräfte im Einsatz sein und auch die Polizei wird ab und zu mal vorbeischauen. "Wir bekommen auch Hilfe vom DRK", erklärt Bartholome.

»Die Nacht
Klar, die Nächte werden die Biker wahrscheinlich zum Tag machen. Wer sich aber trotzdem zwischendurch eine Mütze voll Schlafe holen will, kann das zum Beispiel im Zelt. Schätzungsweise 200 Zeltplätze gibt es neben dem Areal. "Da passen dann ja auch mehrere Leute rein", sagt der Chefbiker und lacht. Dies sei auch ein Grund, warum die Party mittlerweile so beliebt sei. Und bei den angekündigten Temperaturen könnte man ja auch problemlos im Freien übernachten.

»Die gute Tat
Die Motorradfreunde spenden jedes Mal einen Teil des Erlöses aus dem Burn-Out für einen guten Zweck. In diesem Jahr haben sie bereits eine Patenschaft für den Kunstrasen des FC Bergalingen übernommen. "Was wir mit dem Erlös der diesjährigen Party machen, steht noch nicht fest", erklärt Bartholome.

»Die Verpflegung
Zwei Lastwagen mit gekühlten Getränken werden angekarrt, es gibt einen Weinstand und jede Menge Fleisch vom Grill und Pommes. Den Kater am Morgen sollte das Rührei und der starke Kaffee der Bergalinger Landfrauen vertreiben.

»Die Beschwerden
"Ganz viel Sympathie, ganz wenig Beschwerden", fasst Christian Bartholome die Stimmung in Bergalingen und Rickenbach zusammen. Und: "Vor zehn Jahren war’s noch schlimmer". Da gab es einige Beschwerden und auch Leserbriefe an die BZ, dass Lärm und Motorräder nicht in die friedliche Idylle des Hotzenwald passten. Viele loben das Fest aber auch, insbesondere die Tatsache, dass die Biker kräftig spenden. Polizeisprecher Paul Wissler bestätigt die Einschätzung Bartholomes: "Es gibt ganz wenig Beschwerden wegen des Lärms", so Wissler. Den einen oder anderen Biker würden die Beamten bei Alkoholkontrollen aber jedes Mal aus dem Verkehr ziehen. "Auch in diesem Jahr werden wir Kontrollen machen."

»Die Neuigkeiten
Beim diesjährigen Burn-Out werden keine Parkgebühren für die Autos und Bikes verlangt. Dafür muss jeder Besucher ein Eintrittsbändchen für sechs Euro kaufen. Ein Teil davon ist ein Verzehrgutschein, der andere soll die Unkosten des Vereins decken.

Alle Infos rund ums Burn-Out gibt’s unter http://www.mfhot.de
von Verena Pichler
am Fr, 03. Juli 2015

Badens beste Erlebnisse