Theater

"Noise" mit dem Jungen Theater in der Kaserne Basel

"Noise": Sebastian Nüblings Inszenierung für das Junge Theater Basel in der Kaserne.

Laut und intensiv ist die neue Theater-Performance, die Sebastian Nübling mit acht Spielern des Jungen Theaters Basel präsentiert. Politischer Protest wird mit moderner Technik gestaltet: Beamer, Smartphone, Soundcloud.


Ausgangspunkt ist die Frage, wofür eigentlich der Freiraum gebraucht wird, für den geschrieben, geschrien, demonstriert wird. Die Inszenierung zeigt traurige Szenen, zerrüttete Familien, Drogenerlebnisse, aber auch die geballte Energie der nächsten Generation. Kamera und Mikrofon vervielfältigen alles auf Smartphonescreens und Leinwänden. Sprechchöre und Gesang transportieren die Botschaften. Die Inszenierung findet in einem Raum statt, die Distanz zwischen Schauspielern und Publikum löst sich auf. Während die Politik längst von der Technologie und den Großkonzernen bestimmt wird, suchen die Jugendlichen neue Formen, um sich auszudrücken. Mit visuellen und akustischen Mitteln bündeln sie ihre oppositionelle Energie: zuletzt in einem Schrei, der als Symbol großer Kraft über sich hinausweist mit der Frage: In welchem zeitgemäßem Protest ließe sich diese Energie politisieren?

Sebastian Nübling ist kein Unbekannter in Basel. Seit mehr als fünfzehn Jahren inszeniert der vielfach ausgezeichnete Regisseur Projekte am Jungen Theater, zuletzt das Stück "Die Klasse". Das Junge Theater realisiert Inszenierungen mit Jugendlichen in wechselnden Ensembles unter professioneller Leitung. Bei "Noise" wirken Heranwachsende im Alter von sieben bis 23 Jahren mit. Premiere hatte die lautstarke Performance bei den Wiener Festwochen. Jetzt ist sie in der Kaserne Basel zu sehen.

Termine: Basel, "Noise", Kaserne, Premiere: Mi, 18. Nov., 20 Uhr; weitere Aufführungen bis 21. Nov. sowie vom 10. bis 12. und vom 15. bis 17. Dez., jeweils 20 Uhr; Info: Tel. 0041/61/6666000
von Dorothea Rusch
am Fr, 13. November 2015

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